Wir freuen uns, mit dem vorliegenden Bericht einen Überblick über unsere Tätigkeiten im Jahr 2021 zu geben. Auch nach 17 Jahren sind wir – trotz der widrigen Umstände in den vergangenen 2 Jahren – mit viel Freude und grossem Engagement für unsere Projekte engagiert!
Die Projekte liefen im letzten Jahr wie gewohnt weiter, auch wenn wir sie nur aus der Ferne organisieren und koordinieren konnten. Aufgrund der weltweiten Covid-Einschränkungen – aber auch aufgrund der sehr angespannten Sicherheitslage im Grenzraum zu Mali und zu Nigeria – musste meine Projektreise auch im Jahr 2021 leider ausfallen. Doch letztendlich ist es besser, unsere Projekte aus der Ferne am Laufen zu halten, als Kopf und Kragen zu riskieren bei einem Besuch vor Ort. Zum Glück hat sich die Kommunikation und der Bilderaustausch zwischen den Verantwortlichen vor Ort und uns durch Handyempfang und Internet in den letzten Jahren deutlich verbessert.
In vielen Teilen Nigers hat es im letzten Sommer nur sehr knapp geregnet. In der Region TADERASS ist zwar Regen gefallen, doch war die Regenmenge lokal sehr unterschiedlich. Im Süden dagegen, wo der grösste Teil der Getreide angebaut wird, war der Regen im Juli so stark, dass es zu Überschwemmungen kam und die Ernten weggespült wurden. Zur schwierigen Sicherheitslage kamen im 2021 also noch gravierende Ernteausfälle hinzu. Als Folge davon sind die Lebensmittelpreise hoch wie nie und viele Menschen leiden Hunger. Laut der Schätzung von Swissaid vom Dezember 2021 sind 2,3 Mio Menschen im Niger von Hunger betroffen.
” Eine Idee, die entwickelt und in die Tat umgesetzt wird,
ist wichtiger als eine Idee, die nur als Idee existiert. “
(Gautama Buddha)
Vorstand und Revisionsstelle
Die Zusammenkünfte im Vorstand erfolgten spontan und in Abhängigkeit von konkret anfallenden Fragen. Vorstand und Revisionsstelle setzten sich im vergangenen Jahr aus folgenden Personen zusammen:
- Patricia Wenk, Ramendingen 346, 8737 Gommiswald / Präsidentin (seit 2005)
- Roland Wenk, Sonnenblickstrasse 22, 8645 Jona / Kassier (seit 2005)
- Christine Hauer, Kempfhofweg 14, 8049 Zürich / Beisitzerin (seit 2009)
- Isabella Paniz, Ackerstrasse 1, 8704 Herrliberg / Revisiorin(seit 2010)
Finanzen
Im vergangenen Jahr wurden wir von unseren rund 200 Spender/-innen wiederum sehr grosszügig unterstützt. Aus dem Nachlass von Verena Zehnder-Oertig haben wir zudem einen namhaften Beitrag erhalten. Die Mitglieder- und Gönnerbeiträge sind leicht tiefer ausgefallen als im Jahr davor. Dennoch konnten wir zusätzliche Rückstellungen von Fr. 3‘000 schaffen.
Erfolgsrechnung 2021 im Vergleich (Details dazu siehe letzte Seite):
2021 | 2020 | 2019 | ||
Total Ertrag | Fr. | 62’540.85 | 63’692.30 | 50’682.60 |
Total Aufwand | Fr. | -58‘833.86 | -49‘703.42 | -51‘964.22 |
Bildung / Auflösung von Rückstellungen | Fr. | -3‘000.00 | -13‘000.00 | 2‘000.00 |
Gewinn per 31.12. | Fr. | 706.99 | 988.88 | 718.38 |
Mitglieder
Der Mitgliederbestand per 31.12.2021 betrug wie im letzten Jahr 78 Mitglieder und Gönner.
Realisierte Projekte 2021
Obwohl mein Besuch der Projekte vor Ort auch im Jahr 2021 ausfallen musste, stand ich per Internet, WhatsUp und Telefon im regen Kontakt mit unseren Verantwortlichen vor Ort. Sie dokumentierten mich auch regelmässig mit Fotos über den Stand der Projekte. Aufgrund dessen, was ich gesehen habe, bin ich sehr zufrieden. Unsere Leute vor Ort haben auch im letzten Jahr gute Arbeit geleistet. Wir danken an dieser Stelle unseren motivierten Mitarbeitern vor Ort, die unser Vertrauen wirklich verdienen!
Brunnensanierungen (CHF 14‘280)
Brunnen: TCHIN-MAHA
Bauzeit: Feb 2021
Kosten: 4‘650 CHF
(2’620’0000 F CFA)
Brunnen: TERISSATE
Bauzeit: Mai – Juni 2021
Kosten: 5‘400 CHF
(3‘010’000 F CFA)
Brunnen: TCHIN-ABORO
Bauzeit: Sept 2021
Kosten: 4‘250 CHF
(2‘460’000 F CFA)
Grundschule TOUMBALAGA (CHF 3‘770)
Auch 2021 unterstützten wir die Grundschule von TOUMBALAGA mit Nahrungsmitteln für 2 warme Mahlzeiten pro Tag. Ebenfalls übernahmen wir die Kosten für das Schulmaterial der rund 35 Kinder. Das junge Lehrer-Ehepaar erhält grosse Unterstützung durch den Dorfchef, dem seine Schule sehr wichtig ist.
Wir haben unsere Unterstützung im bisherigen Rahmen auch für das Schuljahr 2021/2022 zugesagt. Wir wollen aber nicht mehr Verantwortung für die Schule übernehmen, solange wir nicht wieder regelmässig vor Ort sein können.
Frauenprojekte (CHF 0)
Frauenprojekt ADERBISSINAT (Bastmatten)
Die 10 Frauen produzierten das ganze Jahr über Matten für den Verkauf auf dem lokalen Markt. Der Verkauf lief auch im 2021 nicht so gut wie früher, weil wegen Covid19 und der allgemein schwierigen Wirtschaftslage weniger los war an den Markttagen. Der soziale Aspekt des Projekts war für die Frauen dafür umso wichtiger, damit sie sich gegenseitig unterstützen konnten.
Frauenprojekt TCHIN AGAROUF PEUL (Bastmatten + Boutique)
In der seit vielen Jahren bestehenden Kooperative „Tchoumri“ sind über 20 Frauen aktiv. Sie stellen Bastmatten und Alltagsgegenstände wie Matten, Kalebassen etc. her, die sie auf den Märkten verkaufen. Die im 2020 gegründete 2. Gruppe „Wallérou“ betreibt eine Lebensmittel-Boutique; damit die Nomaden das Nötigste vor Ort kaufen und sich den 30km langen Weg nach Aderbissinat ersparen können.
Auch die Peul-Frauen haben die schwierige Wirtschaftslage zu spüren bekommen. Sie sind aber nach wie vor sehr engagiert bei ihrer Arbeit.
Mobiles Ambulatorium (CHF 15‘700)
Auch 2021 waren wir im Feb/Mrz, im Juni/Juli und im Okt während eines Monats unterwegs „en brousse“ und haben die Nomaden medizinisch versorgt. Unsere Crew spürte, dass es den Menschen generell schlechter geht und sie sich (noch) schlechter ernähren können als sonst.
Da wir das einzige, so geartete Gesundheitsprojekt sind in der Region, kommen vermehrt auch Nomaden aus weiter weg gelegenen Campements an unsere Standorte. Natürlich versorgen wir alle, die den Weg zu unserem Ambulatorium finden. Wie im letzten Jahr nahm die Aufklärungsarbeit über Schutzmassnahmen vor dem Covid19-Virus ebenfalls einen grossen Stellenwert ein.
Darmfistel-Operationen (CHF 16‘160)
Dank dem seit 2017 eingerichteten Spendenkonto für Fistel-Operationen konnten wir auch im Jahr 2021 insgesamt 13 Frauen in Agadez operieren lassen. Die Qualen dieser im Innern verletzten, jungen Frauen „en brousse“, ohne jegliche gesundheitliche Versorgung, sind für uns unvorstellbar.
Durch die von uns ermöglichte Operation schenken wir diesen Frauen ein neues, würdevolles Leben – ihre Dankbarkeit ist enorm gross. Die Zusammenarbeit zwischen Kamma und dem nigrischen Gynäkologen hat sich inzwischen gut etabliert.
Dank
All unseren Spender/-innen und Gönner/-innen danken wir an dieser Stelle ganz herzlich. Ohne sie wäre unser Engagement zugunsten der Menschen in Niger nicht möglich!
Jona, 08. März 2022 / Patricia Wenk, Präsidentin